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Von 1964 bis 1985 regierten Diktatoren den größten lateinamerikanischen Staat. Auch in den Jahrzehnten davor hatte es Phasen der Diktatur gegeben. Mit der Verfassung von 1988 schien die Gefahr systematischer staatlicher Willkür gebannt und der Wille zu einer transparenten demokratischen Kultur besiegelt zu sein. Die Regierungen von Luiz Inácio Lula da Silva und Dilma Rousseff brachten Brasilien internationale Wertschätzung ein: durch ihre Sozialpolitik und ihr Bemühen, Rassismus und und Diskriminierung – das Erbe der ehemals größten Sklavenhaltergesellschaft auf dem amerikanischen Kontinent – zu überwinden.
Mit der Wahl von Jair Messias Bolsonaro zum Präsidenten Brasiliens wird das Land um Jahrzehnte zurückgeworfen, werden politische Errungenschaften zerstört. Wie ist der Wahlerfolg Bolsonaros zu begründen? Welche Gefahren birgt seine Politik für die Zukunft Brasiliens?
Ursula Prutsch ist Professorin am Amerika-Institut der LMU München. Sie unterrichtet US-amerikanische und lateinamerikanische Geschichte. Sie schrieb unter anderem (mit Enrique Rodrigues-Moura) eine Kulturgeschichte Brasiliens (2013), eine Biographie über Eva Perón (2015) und ein Buch zu Populismus in den USA und Lateinamerika (2019).
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