Kunstgespräch mit Susanne Prinz und Nadia Lichtig
En allemand, résumé en français
Wer über Erinnerungen spricht, tut dies gewöhnlich vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen. Sie bildet das Rückgrat unserer Identitätsbildung, obwohl sie – wie die kognitive Psychologie gezeigt hat – im hohen Maße unzuverlässig ist. Das gilt, egal ob sie sich als Text, Anekdote, Bild oder in anderer Form – wie beispielsweise Architektur aber auch Geruch oder Melodie – manifestiert. Anhand von Beispielen aus der Ausstellung Grammaires fântomes / Phantomgrammatiken werden die Kunsthistorikerin Susanne Prinz und Nadia Lichtig, Künstlerin und Kuratorin der Ausstellung, über unterschiedliche Erinnerungskonzepte und ihre mögliche Rolle in der Topographie eines kollektiven Gedächtnisses sprechen. Inwieweit ist eine auf Geschichte und Erinnerung gerichtete Kunst auch Selbstanalyse? Kann dieses Persönliche auch allgemein sein? Kann womöglich etwas, worüber nicht gesprochen, nicht geschrieben werden kann, vielleicht besser in Bilder gefasst werden? Welche Erinnerungsformate schlummern in uns und können sie durch äußere Reize geweckt werden? Können subjektive Aneignung, Akzentverschiebung und künstlerisch-formale Umgestaltung Möglichkeiten sein, den kollektiven Erinnerungshorizont zu erweitern?
Susanne Prinz ist Kunsthistorikerin mit Schwerpunkt zeitgenössische Kunst und Kunst im öffentlichen Raum. Sie lebt als Kuratorin und Autorin in Berlin, wo sie seit 2009 den Kunstverein am RosaLuxemburg-Platz leitet.
Heure :
18:30 h
Adresse :
Maison de Heidelberg
4 rue des Trésoriers de la Bourse
34000 Montpelllier