Le cercle de lecture, animé par Sabine Fox, se réunit pour échanger en allemand autour d’un roman de la littérature germanophone contemporaine que chaque participant se procure et lit au préalable. Vous trouverez une Leseprobe ici. Pas besoin d’inscription ni de participation régulière pour profiter de cette rencontre conviviale – les nouveaux participants sont les bienvenus !
« Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe » – Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für « Displaced Persons », woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft, erst ein bisschen, dann immer mehr.
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt « Die gläserne Stadt », das 1983 erschien, folgten etliche Veröffentlichungen, darunter die Romane « Nachtgeschwister » und « Irgendwo in diesem Dunkel ». Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für « Sie kam aus Mariupol » bekam sie den Alfred-Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Heure :
20:00 h